Vom Segel­flug­gelände zum Verkehrs­landeplatz

Heutzutage gilt der Flugplatz unter Piloten als “Flugzeugträger”. Früher war die berühmt berüchtigte Landebahn noch alles grün, sprich Wiesengrund. Das kann man sich fast nicht mehr vorstellen; wie alles mit dem schönen Mainbullauer Flugplatz anfing, lesen Sie in den nächsten Zeilen:

In den Anfängen gab es einige Landungen des Mainbullauer Fliegers und Bürgermeisters Hugo Breunig auf den heimatlichen Wiesen. In einer “Reichsnavigationskarte” der Vorkriegszeit gab es eine Ausweisung als Notlandeplatz. Seine Taufe als Flugplatz erhielt das Gelände nördlich des Dorfes am

11. Juni 1957 um 11.29 Uhr,

als zum erstenmal nach jahrelanger Vorarbeit in Werkstatt und am Gelände der Segelfluglehrer Paul Sorger mit einem doppelsitzigen Segelflugzeug an der Schleppwinde startete.

Das dies möglich wurde, verdankten die Segelflieger dem damaligen Bürgermeister Hugo Breunig, nicht minder aber auch der Großzügigkeit der Mainbullauer Landwirte, die trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage der fünfziger Jahre ihre Wiesen den Fliegern zur Verfügung stellten. Im Jahre 1960 gab es auf dem Segelfluggelände die ersten Starts von Motorflugzeugen und mit Beginn der Flurbereinigung entstand der Flugplatz in seiner heutigen Lage. Die Errichtung von Flugzeughallen, der Asphaltbahn, einer Betankungsanlage und Nachtbefeuerung kamen rasch hinterher, wie auch der Bau eines Flugplatzgebäudes mit Gaststätte und Unterrichtsräumen. Schließlich wurde auch der Tower für die Luftaufsichtsstelle gebaut.

In den achtziger Jahren wurde eine Flugzeugwerft errichtet, die heute von Flugzeugtechnikerin Cornelia “Conny” Füle betrieben wird. Im Jahr 1996 konnte der Flugsportclub eine weitere Flugzeughalle einweihen. In diesem Jahr siedelte sich auch die Fallschirmsprungschule an.

Wirtschaftliche Zwecke, Sport und Freizeit vereint

Durch große Anstrengungen von Vereinen und deren Mitgliedern und in Verbindung von kommunalen und staatlichen Zuwendungen, wurde aus dem Segelfluggelände ein moderner Landeplatz, der im Jahr 1968 zum Verkehrslandeplatz mit ganzwöchiger Betriebspflicht aufgestuft wurde. Seitdem steht er den Verkehrsbedürfnissen der Allgemeinen Luftfahrt und dem Flugsport zur Verfügung.

Heute zählt der Flugplatz Mainbullau zu einer der schönsten und liebsten angeflogenen Plätze in ganz Deutschlands.

Die Sicherheit kommt bei uns zuerst

Bis zu 17000 Starts und Landungen pro Jahr gab es schon, viele davon zu wirtschaftlichen Zwecken. Sie zeigen die Bedeutung des Flugplatzes für den südlichen Teil der Region. Auch die Flug- und Sprungschulen des Flugsportclubs Miltenberg, des Betriebes Korff und des Sprungzentrums, die sich um fachgerechte Aus- und Weiterbildung von Springern, Motor- und Segelfliegern bemühen, haben daran großen Anteil. Dass trotz manch kleineren Bagatellschäden in den bald siebzig Jahren noch nie ein Mensch zu Schaden kam, rechnen sich die Mainbullauer Flieger hoch an. Ihre zweite (Vor-)Sorge gilt einem guten Verhältnis zur Umwelt. Der Flugsportclub kümmert sich um die Belange der Öffentlichkeit, angefangen von den gutnachbarschaftlichen Beziehungen zu den Mainbullauer Einwohnern und den umliegenden Gemeinden, über die Pflege der Flugplatzanlagen bis hin zur Mitwirkung in Katastrophenschutzdiensten der Luftrettungsstaffel Bayern.